Wir holen unser Mietfahrzeug ab (einen 3er Mazda) und suchen den Ausgang aus dem Tiefgaragen-Labyrinth. Bereits jetzt fragen wir uns, ob der Eingang zu finden nicht gar noch etwas anspruchsvoller sein könnte. Doch das sind künftige Herausforderungen, darum kümmern wir uns dann zu gegebener Zeit.
Nach kurzer Zeit steuern wir – ganz kanadisch - einen Tim Hortons an und kaufen zwei Cappuccino mittlerer Grösse. In Europa würde die glatt als Familienpackungen durchgehen. Andere Länder, andere Sitten …
Die Fahrt nach Niagara Falls verläuft problemlos. Es macht richtig Spass mit einem kleinen agilen Leichtgewicht unterwegs zu sein. Wir vermissen allerdings das normale Klappern und Scheppern aus dem Motorhome. 130 km später erreichen wir unser Ziel. Wir lösen zwei komplette Adventure Pässe. Die Kellnerin im Restaurant gestern Abend hat uns klar gemacht, dass man hier das ganze Programm absolvieren muss. Der Guide vor Ort erklärt, welche Stationen wir aufgrund der verschiedenen Schlusszeiten zuerst ansteuern sollen. Und wir machen uns gehorsam auf den Weg.
„Maid oft the Mist“ ist der erste und zugleich maximalste Höhepunkt. Es ist eine Fahrt mit dem Boot zu den Fällen. Da bleibt keine Auge trocken. Trotz Plastikpelerine sind bald auch andere Körperteile und Kleidungsstücke richtig nass. Es ist ein wirklich tolles Erlebnis. Dank dem warmen Sommerwetter trocknet anschliessend alles bald wieder. Es folgen „White Walter Walk“ und „Journey behind the Falls“. Auf „Niagara’s Fury“ verzichten wir freiwillig.
Auf der Heimreise debattieren wir über Sinn und Unsinn von solchem Spektakel. Wir sind uns aber einige, dass wir auch diesen Teil unserer Reise nicht so schnell vergessen werden. Und Bilder sagen auch diesmal mehr als tausend Worte. Entgegen unseren morgendlichen Befürchtungen steuern wir übrigens die Einfahrt zur richtigen Tiefgarage in Toronto dank GPS an, als wären wir schon zigmal hier gewesen.