Schottland 2016

Es ist noch früh, aber das Haus ist schon voller Leben. Als wir in die Küche kommen ist auch Jonathan da, frisch geduscht und bereit fürs Büro. Wow, das nenn ich Einsatz! Es gibt ein schnelles Morgenessen und ich frisiere Nicola, da sie sich eine Flechtfrisur gewünscht hat. Auf einer Seite gelingt es mir gut, aber die andere Seite ist schwieriger. Nachdem ich das Ganze zweimal aufgemacht habe, lasse ich es nach dem dritten Versuch. Es ist nicht perfekt, aber ok.

Wir sind eigentlich bereit, aber Thomas und Nicola müssen noch dies und jenes und so fahren wir ein bisschen später ab. Thomas sagt Sömmi wo er hinfahren muss. Im Sommer müssen die Eltern die Kinder täglich zur Schule fahren und am Abend wieder abholen. Die Fahrt mit dem Auto dauert eine halbe Stunde. Also eine richtige Herausforderung, da wir zu spät abgefahren sind und um 08.00 Uhr in der Schule sein sollten. Aber Thomas meint es sei nicht so tragisch, wenn wir einige Minuten zu spät kommen.

Drei Minuten nach acht erreichen wir die Schule und verabschieden uns von Thomas und Nicola. Eigentlich haben Jonathan und Sonja gesagt, dass es schwer sein wird einen Parkplatz zu ergattern, aber wir haben Glück und finden einen gleich beim Schulgebäude. Als wir aussteigen hören wir schon die ersten Dudelsäcke. Auf dem Areal der Dollar Academy sind viele Dudelsäcke und Trommeln. Die Dudelsäcke werden mit einem Stimmgerät gescheckt und die Pfeiffen werden gerichtet. Danach sind die Trommler dran. Es ist ein kurzes Aufwärmen bis alle da und bereit sind.

Danach führen die tonangebenden Herren die Band an. Am Tag zuvor sind sie falsch marschiert und haben es zu spät entdeckt. Es trug zur Heiterkeit bei. (Nicola und Thomas haben es am Abend erzählt wie sie sich amüsiert haben!) Wir geniessen die schottische Musik mit ca. 120 Kinder und Jugendlichen. Es werden Formationen geübt, ein Aufseher brüllt Kommandos. Beinahe eine richtige Militärschule. Uns gefällt die Musik und wir kosten jeden Moment dieser Atmosphäre. Es werden laufend Kinder zur Schule gebracht und auch diese geniessen die Musik. Ich glaube es hat auch damit zu tun, dass der Bruder oder die Schwester mitspielt.

Am Schluss spielen sie noch Highland Cathedral. Ein Dudelsack fängt an zu spielen und dann werden es immer mehr am Schluss kommen noch die Trommeln dazu und dann wird es phänomenal. Sömmi spielt dieses Stück im Posaunenchor.

Leider ist die Stunde für uns viel zu schnell vorbei. Ich winke noch Nicola zum Abschied und dann verlassen wir die Dollar Academy.

Wir fahren über Land bis nach Stirling. Ein Schloss zum Abschied muss es dann doch noch sein. Wir besuchen die Anlage und lernen viel über die Geschichte Schottlands.  

Die hoch gelegene mächtige Burg, die eine wichtige Rolle in der Geschichte von Schottland spielte, ist eine der besterhaltenen Renaissance Burgen des Landes. Die heutige Burganlage stammt aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Den letzten Kampf erlebte sie 1746 gegen die Jakobiten. Von 1881 bis 1964 diente sie als Truppenunterkunft. Heute sind es hauptsächlich Touristen die sie besuchen.

Die Altstadt unterhalb der Burg ist von einer Mauer umgeben. Diese wurde im 16. Jahrhundert gebaut als Mary Stuart vor Henry VII flüchtete.

Die Schlosskapelle ist geschmückt mit Fresken von Valentine Jenkins. Hier wurden viele sehr jugendliche Könige gekrönt. Hier wurde auch Maria Stuart 1543 im zarten Alter von neuen Monaten zur Königin von Schottland.

In der Great Hall erzählen Menschen in historischen Gewändern über die Vergangenheit dieses Gebäudes. Die Räume wurden auch wieder hergerichtet wie damals.

Die Schlachten von Stirling: Durch seine Lage nahm Stirling eine Schlüsselposition, im Kampf der Schotten um ihre Unabhängigkeit, ein. Sieben Schlachtfelder sind vom Schloss aus zu sehen. Sieben Kanonen stehen auf der Brustwehr, die 1708 als Folge der Revolution von 1688, hinzugefügt wurden.

Es wurde sehr viel gekämpft und es ist enorm viel Blut geflossen zwischen den Schotten und den Engländern. Daher kann man jetzt besser verstehen, dass es hier keine grosse Liebe zum Nachbarn gibt.

Wir sind richtig vertieft in die Geschichte des Schlosses und so brechen wir erst zwei Stunden später Richtung Flughafen auf. Wir werden unser Auto jetzt schon abgeben, dann haben wir am Samstag keinen Stress.

Bei der Vermietung angekommen ist die Abgabe sehr schnell und ohne Aufregung erledigt. Ab jetzt sind wir zu Fuss unterwegs und suchen uns ein Taxi zum Hotel.

Aber warum nicht mit dem Zug nach Edinburgh? Eine nette Bahnangestellte erklärt uns wie wir das Ticket lösen können und wann wir aussteigen müssen.

Ja die Fahrt war recht lange, aber wir konnten es so richtig geniessen die Landschaft zu bewundern und die Fahrgäste zu studieren. Die lautesten waren diesmal eine Horde Deutscher! Keine Ahnung warum man der Meinung ist, in einem fremden Land sich nicht benehmen zu müssen. 

Egal wir steigen fast an der letzen Haltestelle aus und machen uns auf die Suche nach unserem Hotel. Ich bin es gar nicht mehr so gewöhnt so viele Menschen und Autos und Lärm und…..

Da geht es bergab und bergauf, Strasse überqueren und sich durch die Leute schlängeln. Es ist heiss und der Koffer ist auch nicht gerade leicht über das Kopfsteinpflaster zu ziehen.

Irgendwann sind wir auf der richtigen Strasse und am Ende finden wir auch unser Hotel. Es ist ok, aber kein grosses Highlight. Das Zimmer ist gross, aber die Sicht ist auf den Hinterhof hinaus. Also am Abend definitiv keine Skyline von Edinburgh.

Wir machen uns auf für eine Shopping Tour quer durch Edinburgh. Da ich meine Brille bei Sonja vergessen habe, sind wir auf der Suche nach einer Lesebrille. Das ist hier gar nicht so einfach. Kleider, Schuhe, Kleider, etc. aber Brillen gibt es keine. Am Schluss finden wir dann doch noch in einem Warenhaus eine Lesebrille. Bald darauf finde ich auch meine verschollene Brille in der Tiefe meiner Tasche wieder.

Es meldet sich langsam der Magen und wir suchen uns ein Restaurant wo wir gemütlich eine Kleinigkeit essen können. Im Angels with Bagpipes finden wir eine Platz. Zuerst geniessen wir einen kühlen Weisswein, danach gibt es ein Tartar und für Sömmi eine Komposition mit Lauch und Gemüse. Es ist schade, wir werden nicht sehr gut bedient, vielleicht liegt es auch daran, dass wir zu wenig konsumieren. Aber das Essen ist gut und das Restaurant sauber und modern.

Danach geht es zurück ins Hotel um ein wenig auszuruhen bis wir uns ins Nachtleben stürzen.

Ich google für ein gutes Restaurant. Schon bald werde ich unter Gourmetrestaurant fündig. Also machen wir uns auf die Suche nach dieser Strasse.

Da Sömmi ein guter Navigator ist, haben wir auch keine Problem die Strasse und das Restaurant zu finden. Das Grain Store, 30 Victoria Street. Da wir eigentlich noch früh sind, bekommen wir einen ruhigen Tisch. Es ist sehr gemütlich. Eigentlich ein Steingemäuer, das uns umgibt. Die Karte ist vielversprechend und dann geniessen wir nur noch das feine Essen bei Kerzenlicht, Rückblick auf wunderbare Ferien, die Freundlichkeit und Herzlichkeit der Schotten und einfach zu sein. Im Internet steht, dass Grain Store eines der romantischsten Restaurants in Edinburgh ist, mit warmem Kerzenschein und alten Steinwänden.

Zur Vorspeise gab es ein feines Lachstartar, danach das Filet vom schottischen Hochrind. Zum Dessert Glace mit Apfelstückchen. Es war sehr fein und auch der Wein passte super dazu.

Später am Abend setzte sich noch der Chef zu uns. So konnten wir gemütlich plaudern über die Schotten, feines Essen und natürlich Fussball. Und zuletzt  diskutierten wir noch über Sternschnuppen und wie schön es einfach ist nachts den Sternenhimmel zu betrachten. Danach machen wir uns auf für unsere letzte Nacht in Schottland.

Neueste Kommentare

23.09 | 00:53

Hallo Kanada, hier Schweiz. Toll was ihr alles erlebt und herzlichen Dank für alle Info. Wann wird das Schild Summerhous in Adliswil angebracht? Viele Grüsse Do

22.09 | 08:17

HALLO SCHWEIZ, LEBT IHR NOCH ...

18.09 | 18:32

In Blairmore ist es noch ärger:
5 Grad, Regen, auf den umliegenden Berghängen ist es weiss..!

18.09 | 08:10

In der Schweiz sei es nass und kühl...?